Rost in neuen Hondas

  • Die Rostanfälligkeit war bei alten Hondas quasi als Zubehör eingebaut, für das man nicht einmal etwas bezahlen musste. :) Wie sind denn so die neuen?
    Da lohnt sich ein Blick zu den Wikingern, bei denen die Winter lang und hart sind. Dieser Verein in Schweden http://www.vibilagare.se/ beurteilt die Rostvorsorgemassnahmen von neuen Autos div. Marken und macht auch Langzeittests. 5 Sterne gibt es für gute Arbeit, kein Honda bekommt mehr als 2, der Jazz und der HR-V sogar nur 1. Harte Urteile wie "Das Ganze gehört zu den schlechtesten, die ich je gesehen habe", sind nicht gerade schmeichelhaft. Manche Hersteller exportieren ihre Wagen mit erhöhtem Rostschutz, sobald er in solche Gebiete geliefert wird. Honda macht das offenbar nicht.
    Google hilft bei der Übersetzung und sorgt damit für einigen Unterhaltsungswert, wenn es etwa heisst: "In den Hinterradgehäusen befinden sich Innensiebe aus gepressten Textilien, die Feuchtigkeit binden. Die Vorderkante der Radkästen bildet ein Regal, in dem viel Scheiße gesammelt werden kann."
    Nunja, Honda verwendet in den hinteren Kotflügeln seit vielleicht 10 Jahren sogenannte Filzmatten, die zwar das Reifengeräusch zusätzlich dämmen, aber sie ziehen auch Wasser wie Sau. Bei unserem Wagen ist es zwischen Filz und Blech selbst dann noch feucht, wenn es 2 Tage nicht mehr geregnet hat. So hat es dann nach 5 Jahren ausgesehen. Ich werde dann mal meine Fett-Spezialmischung erwärmen...

  • Was erwarten wir denn? Wir erwarten, dass Produkte immer günstiger werden. Sind sie bei uns zu teuer, kaufen wir es im Ausland. Teilweise steht dann auch Made in China auf dem Produkt. Da es nicht billig genug sein kann. Einige von uns Arbeiten in Unternehmen, wo der Standart der hergestellten Produkte sehr hoch ist. Sind denn diese Produkte auch billig und halten ein Leben lang. Wohl kaum. Wir wissen doch alle, wer billig kauft, kauft zwei mal.
    Geiz ist geil heisst es doch so schön. Dann akzeptiert auch die Lebensdauer.
    Honda hin oder her, andere Hersteller haben auch ihre Probleme

    • Offizieller Beitrag

    Danke für den Link. <thumbsup>


    Verwundert mich irgendwie nicht. Die Produktionskosten müssen gedrückt werden um konkurrenzfähig zu bleiben und das geht eben zulasten der Qualität. Da sich heute kaum mehr einer ein Auto kauft, das er 20 Jahre fahren will, sondern in der Regel nach vier Jahren, wenn das Leasing ausgelaufen ist, wieder ein neues Modell bestellt, wird das offenbar von den Herstellern bewusst in Kauf genommen.


    Viele Autos haben heute ja nicht mal mehr Unterbodenschutz drauf oder der ist zumindest nur noch sehr sparsam aufgetragen.


    Wer sein Auto länger fahren will kommt wohl nicht drumherum selber etwas für die Rostvorsorge zu unternehmen.

  • Interessant ist z.B. auch, dass Renault sehr gut hinsichtlich Rostvorsorge abschneidet. Das war früher einmal ganz anders. Würde ich einen Renault wollen? Eher nein.
    Toyota z.B. bietet bei Neuwagen als Option einen verbesserten Rostschutz an. Das könnte aber jeder selber bei einem Spezialisten für ca. 1'000.- in Auftrag geben.
    Gespart wird heute leider überall. Die EU-Hersteller sparen vor allem bei der Qualität der Bauteile. Die Japaner vor allem bei der Karosserie. Da ist es mir ehrlich gesagt lieber, wenn er ohne zusätzliche Behandlung rostet, da man dann relativ einfach vorsorgen kann, als wenn ständig irgendwelche Baugruppen periodisch auszutauschen sind.


    Beim neuen Civic fällt es da oder dort auf, dass gespart wurde. Rost an den Bremsscheiben, an den Radmuttern und einem Kabelbefestigung, was man nach einem Winter leider schon auf den ersten Blick sieht. Sieht nicht wirklich gut aus. Sollte man einen Type R konservieren? Wenn man im Winter fährt, dann eher ja. Zudem denke ich, dass es in Europa in Zukunft eher keinen Type R mehr geben wird. Also werde ich wohl länger fahren als ursprünglich gedacht.


    Der HR-V ist aufgrund seiner einfachen Technik in Zukunft kaum totzukriegen. Der Rost wird dem Auto vorher ein Ende bereiten. Stimmt aber schon, wer will schon einen Wagen 1/3 seines Lebens als Autofahrer besitzen, wenn die neuen Modelle ständig locken?

  • Schon bei den EP3 wurde am Unterbodenschutz gespart, beim Facelift wohl noch mehr.
    Wer sein Honda von anfang an lang behalten will, soll es mit Hohlraum Behandlung und Unterbodenschutz investieren.

  • Wo lässt man heutzutge eine Hohlraumbehandlung oder Rostvorsorge machen? Das macht wohl nicht mehr jede Garage?


    Ich überlege auch gerade, bei meinem Neuen würde sich das anbieten, da er sowieso bis März noch im Showroom herumsteht :rolleyes:

  • Oldtimerspezialisten fragen. Solche Spezies mit seriöser Arbeitsweise gibt es nicht an jeder Ecke. Mike Sanders-Stützpunkte gibt es nicht allzu viele in der Schweiz. Bei mir ist Ammann in Bad Ragaz am nächsten. Ein Kollege hat dort einen Honda machen lassen, ca. 1'000.-. Ammann meinte dann, dass nach einer solchen Behandlung das Thema Rost abgehakt sei. So sollte es etwa aussehen, wenn sie daran arbeiten: http://www.garage-ammann.ch/in…-und-hohlraumversiegelung
    Es gibt aber auch andere Anbieter, z.B. Dinitrol. (Man könnte auch bei Auto Sch*ess (ja, DER Sch*ess) nachfragen, was sie verwenden, denn ihren Unterboden-Schutz schwatzen sie offenbar gerne ihren Kunden auf. )


    Ich habe heute den Insight nochmals durchgecheckt, aber die Kamera in der Garage vergessen. Bilder folgen also noch. Die Filzmatten sind wirklich problematisch. Dank Fett ist es nicht schlimmer geworden. Dabei hat der Wagen die ersten fünf Jahre im Kanton GR zugebracht. Auf die Kotflügelränder und die Bremsleitungen gab es 'Gurulan' (Eigenbräu aus 90 % S-743 Vaseline mit 10% echtem Bienenwachs). Vorteil: das Zeugs ist durchsichtig und leicht zu verarbeiten, umweltfreundlich noch dazu. Es ist etwas fester in der Konsistenz als Mike Sanders-Fett, eignet sich damit auch für exponierte Stellen.


    HSMM: was gibt's neues? ;)

  • Also da bin ich leider vorgeschädigt, durch meinen Job in der Luftfahrt. Is auf ein paar sehr spezielle und kleine Insellösungen ist Dinitrol dort Weltmarktführer. Und die Schweden besitzen somit einen Wissensvorsprung und Erfahrungsschatz von mehr als 35 Jahren.


    Daher:


    http://www.weckerleag.ch/w-station-finden.html


    Es mag günstiger gehen, aber was sind 500Chf gerechnet auf fünf oder gar zehn Jahre? :) Ich selbst benutze auch nur Dinitrolprodukte.

  • Schon wieder Schweden. :) Dinitrol kenne ich aus den 80ern, als ich Autos aus den 70ern und 80ern gefahren bin. Nicht wenige Autos aus dieser Zeit haben nur dank Dinitrol unversehrt überlebt. Die Auswahl an Betrieben ist allerdings sehr 'überschaubar' geworden (im Gegensatz zu früher).


    Früher musste man Dinitrol nach ein paar Jahren nachbehandeln, weil ihre wachsbasierten Produkte aushärten und nicht besonders gut kriechen. Fett bleibt dagegen kriechfähig. Dafür muss man bei Fett im Hochsommer zwischendurch mal ein paar Fetttropfen abwischen.


    Dinitrol sind glaub ich die einzigen, die von jedem Fahrzeugtyp Pläne anfertigen, was wo wie behandelt werden soll.

    Einmal editiert, zuletzt von ZE1 ()

  • Das ist korrekt, was die Pläne betrifft. :) Was die Mittel betrifft, nun da dürfte sich in 30-40 Jahren viel getan haben. Die Substanzen aus der Luftfahrt sind über jeden Zweifel erhaben. Da kommt sonst nichts mit, meiner Meinung nach. Zu den Mitteln für Fahrzeuge kann ich nichts sagen. Aber ich vermute einfach mal, dass das know how hier keine Begrenzung kennt. :)

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